Das Denkmal wurde in der Mitte eines 26 Hektar großen Parks mit herrlichem Baumbestand errichtet. Es entstand dank eines 1919 von Madame de la Rochefoucauld, Herzogin von Estissac, Monseigneur Tissier, Bischof von Châlons und von Marschall Foch gegründeten und geleiteten Komitees.
Der von Marschall Foch gewählte Standort des Denkmals bietet nach seinen eigenen Worten einen Gesamtüberblick über die beiden Marneschlachten. Die Überquerung des Flusses Marne durch die deutschen Truppen in 1914 und 1918 wird symbolisch dargestellt.
Das Denkmal der Marneschlachten wurde den im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten sowie denjenigen, die an den Ufern der Marne verstorben sind oder verstümmelt wurden, gewidmet.
Das Denkmal wurde im gotischen und romanischen Stil erbaut.
Die imposante Architektur dieses Bauwerks erinnert an die entschlossene Verteidigung eines letzten Festungswalls.
Der auf dem höchsten Punkt des Schlossparks, auf einem Hang über dem Marnetal wegen der überwältigen Aussicht auf das Tal befindliche Standort gab Anlass zur Errichtung einer Krypta unter dem Bauwerk.
Sie wird erhellt durch ein buntes Kirchenfenster mit einer Darstellung des Heiligen Michaels, der den Teufel niederschlägt.
Sie wurde mit Quadersteinen aus den Steinbrüchen der Departements Meuse und Nord erbaut.
Die Namen der für Frankreich gefallenen Soldaten sind in roten Buchstaben in den weißen Stein graviert.
Oberhalb der 52 Stufen, die zum Vorplatz und dem oberen Teil des Denkmals führen, befindet sich die Totenleuchte. Bei dieser handelt es sich um einen hohlen Pfeiler mit durchbrochener Spitze, wo im Mittelalter auf manchen Friedhöfen eine Laterne aufgehängt wurde.
Im Innern der Grabkammer ruhen in 130 Särgen die Gebeine von 1.500 Soldaten, von denen lediglich 11 identifiziert werden konnten.
Seit 1993 findet jedes Jahr am 11. November eine offizielle Zeremonie statt, bei der ein hoher Offizier im Namen des Präsidenten der Republik zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs einen Kranz niederlegt.
Eine überdachte Galerie verbindet das Beinhaus mit der oberen Kapelle und ähnelt einem Kreuzgang. Dort findet man in den Stein graviert: Bildnismedaillons der Marschälle Joffre und Foch, die zwei Sieger der Marneschlachten, sowie die Namen der an den beiden Marnesiegen beteiligten Armeekorps und Divisionen.
Das Tympanum über der Eingangstür stellt zwei Engel dar, die einen Soldaten am Fuß eines Kreuzes niederlegen.
Kaum hat man die Schwelle der Kapelle überschritten, wird der Blick auf das große Glasfenster im Chor gelenkt.
Die Glasfenster auf beiden Seiten des Chors sind mit den Wappen jeder der französischen Provinzen bei Kriegsende mit ihren Schutzpatronen verziert, denn alle haben zur Errichtung des Denkmals beigetragen.
Auf dem Denkmal befindet sich ein quadratischer Turm mit einem Wehrgang, der an mittelalterliche Verteidigungsmauern erinnert. Er ist den Besuchern zugänglich und bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Marnetal.